Ruhr Museum
Am ersten Tag, kurz nach unserer Ankunft besuchten wir das monumentale Ruhr Museum. Eine Besonderheit dieses Museums ist, dass es sich in der ehemaligen Kohlenwäsche der Zeche Zollverein befindet.
Der Monumentalbau funktioniert seit seiner Eröffnung am 9. Januar 2010 als Regionalmuseum und zeigt durch Dauerausstellungen die reiche Natur- und Kulturgeschichte des Ruhrgebiets. Im Mittelpunkt der Ausstellungen und Sammlungen des Industriemuseums stehen solche Themen wie die Natur, Kultur und Geschichte der Region, aber das Museum veranstaltet regelmäßig auch Sonderausstellungen, die sich mit dem vielfarbigen Ruhrgebiet aus anderen Perspektiven beschäftigen. Wir besuchten auch eine solche Ausstellung, die aus dem Anlass des Reformationsjubiläums entstanden ist. Obwohl diese Ausstellung besonders reich und farbig war, repräsentierte sie aus dem riesengroßen kulturellen Angebot des Museums nur einen kleinen Ausschnitt. Glücklicherweise waren wir in dem imposanten Labyrinth nicht verloren, weil wir eine routinierte „Fremdenführerin" hatten, Frau Professor Andrea Schäfer übernahm nämlich diese Aufgabe.
Die ganze Atmosphäre, die dem Nachweisen der industriellen Entwicklung in der Region berufen ist, machte auf uns einen einzigartigen Eindruck.
Bernadett Kiss
Dienstag: Ausflug in die Vorortstädte Essens: Werden und Ketten
Reformationsgottesdienst in Werden
Ketten
Im Hintergrund fließt der Rhein
Museum Folkwang
Am 1. November besuchten wir das Museum Folkwang (Kunstmuseum) in Essen. Die Sammlung dieses Museums umfasst zirka 600 Gemälde, 280 Skulpturen, 12.000 Graphiken und daneben noch zahlreiche Photographien und Kunsthandwerke. Das von dem Kunstmäzen Karl Ernst Osthaus gegründete Museum konzentriert sich vorwiegend auf die französische und deutsche moderne Kunst der Stilrichtungen Expressionismus, Impressionismus, Surrealismus. Wir konnten sowohl die ständige Ausstellung als auch drei Sonderausstellungen besuchen. Jeder besichtigte die Ausstellungen im eigenen Tempo und nach eigenem Interesse. Ich persönlich schaute alle Ausstellungen an. Die ständige Ausstellung, also die Malerei- und Skulptur-Sammlung des 19. und 20. Jahrhunderts hat mir besonders gut gefallen.
Die Gemälde von Caspar David Friedrich, Carl Gustav Carus, Salvador Dali, Max Ernst waren einfach faszinierend.
Danach schaute ich die ägyptische Sammlung an (Nofretete, Ramses und Osiris). Ich hatte immer eine Vorliebe für die ägyptische Kultur und diese kleine Sammlung bietet eine ganz beeindruckende Einführung in diesen Kulturkreis. Durch die kraftvollen und farbigen Plakate von Niklaus Troxler konnten wir auch die gesamte Free-Jazz Szene besser verstehen. Die letzte Ausstellung, nämlich das Pluriversum von Alexander Kluge machte jeden von uns nachdenklich. Dieses multimediale Erlebnis bearbeitet sehr ernsthafte Themen, wie zum Beispiel was den Menschen zu Menschen macht. Der Museumsbesuch bleibt mir ein hervorragendes Erlebnis unserer Studienreise.
Dorottya Geszler
Abstecher in Dortmund
Am 1. November hatten einige von uns nach der Museumsbesichtigung noch die Kraft, nach Dortmund zu fahren. Es war eine Möglichkeit, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Deswegen besichtigten wir diese riesige Stadt, die nicht nebenbei als eine wichtige Basis des deutschen Fußballs gilt. Von dem Hauptbahnhof mussten wir nicht sehr weit gehen, um auf Fußball zu stoßen, denn das Fußballmuseum befand sich sofort in der Nähe. Wir mussten nicht ohne „Fußball-Reliquien" bleiben, denn in der Nähe des Fußballmuseums befand sich natürlicherweise auch ein Fan-Shop, wo jeder auf seine Kosten kommen konnte. In Dortmund kann man alles in allem die Begegnung mit dem Fußball nicht vermeiden.
Natürlich trafen wir in Dortmund außer Fußball auch auf andere Sachen.
Trotz dessen, dass dieser Tag eigentlich ein Feiertag war, wimmelte es von Menschen um die kleinen auf den Straßen aufgestellten Holzhütten; einerseits wegen der zwei aufeinanderfolgenden Feiertage, andererseits wegen der Vorbereitung auf Weihnachten. Und in diesen Holzhütten gab es alle Sorten von Speisen und Getränken, und alle Sorten von sonstigen Marktprodukten. Wir fanden sogar ein „Alt Ungarisches Landhaus", wo angeblich ungarisches Langosch zubereitet wurde. Es wurden auch kleinere Plätze errichtet, wo man mittelalterliche Spiele/Kämpfe imitierte. Und wir sahen auch ein süßes kleines „Drehrad" für Kinder, das einem Mühlrad ähnelte. Interessanterweise konnte man an allen Weihnachtsmärkten mehrere kleine Plätzchen sehen, wo der Stadtmensch die traditionell gehaltenen Haustiere kennenlernen konnte. Man konnte aber auch alten Kanonen und anderen Waffen begegnen. Insgesamt hatte der ganze Weihnachtsmarkt eine mittelalterliche Ausstrahlung. Aber nicht nur das Mittelalter rückte in greifbare Nähe; wir besichtigten auch den Friedensplatz mit dem Stadthaus und wir sahen auch schöne Kirchen.
Wie ich oben schon erzählte, kann man in Dortmund leicht auf Fußball stoßen, und wir fanden auch eine Menge Borussia-Fans, die auf ein wichtiges Fußballspiel warteten. Als es schon dunkel war, trafen wir diese Borussia-Fans wieder, diesmal aber aus einer angemessenen Entfernung. Wahrscheinlich endete das Spiel nicht nach ihrer Erwartung, denn die Polizei wurde in großer Anzahl zu dieser Menschenmenge ausgeschickt.
Was mich betrifft, fühlte ich mich in Dortmund angenehm. Auch wenn nicht wegen seiner seltsamen Schönheit, lohnt es sich wirklich, Dortmund mindestens einmal zu besichtigen. Für Fußballfans jedenfalls!
Tímea Alexandra Csigi
Heinrich-Heine-Institut
Am Donnerstag haben wir das Heinrich-Heine-Institut in Düsseldorf besucht.
Zuerst hat uns ein Mitarbeiter des Archivs, Dr. Enno Stahl, von dem wir die Einladung erhielten, in einen Lesesaal geführt, in dem sich Bücher über Heinrich Heine befinden.
Dort hat uns ein anderer netter Mitarbeiter, Christian Liedtke, erwartet. Er hat uns die wichtigsten und interessantesten Informationen über Heinrich Heines Leben erzählt und (mit zitternden Händen) originale Heine-Handschriften gezeigt, die gut lesbar waren. Die Handschrift des berühmtesten Heine-Gedichtes (Loreley) hat der ganzen Gruppe besonders gut gefallen.
Nach diesem kleinen Vortrag hat uns Herr Stahl ins Rheinische Literaturarchiv hinübergeleitet. Hier befinden sich Manuskripte und Nachlässe von vielen Schriftstellern und Schriftstellerinnen des Ruhrgebiets. Wir hatten auch die Möglichkeit, einen Einblick in die vielfältige Tätigkeit des Archivs zu bekommen.
Im Allgemeinen scheint ein Archiv für Studenten geheimnisvoll und unerreichbar zu sein, aber die Mitarbeiter dieses Archivs waren uns gegenüber sehr offen. Außerdem haben sie bestätigt, dass die Arbeit in einem Archiv nicht unbedingt langweilig sein muss.
Rózsa Balla
Nach der Besichtigung des Archivs kehrten wir wieder ins Gebäude des Heine-Instituts zurück, wo wir die Möglichkeit hatten, uns die Dauerstellung anzusehen. Dabei stand uns ein Mitarbeiter zur Hilfe, der uns die wichtigsten und interessantesten Informationen von Heine und seinem Werk erzählte. Er führte uns durch die schön ausgerichteten Räume, wo wir Dokumente, Handschriften, Bilder und kleine Reliquien im Zusammenhang mit Heines Lebenslauf näher anschauen konnten. Was der gesamten Gruppe am meisten gefiel, war vielleicht die Haarlocke von dem jungen Heine. Für mich war es auch eigenartig, die Feder, die der Dichter benutzte bzw. die Totenmaske zu sehen, weil sie seinen Geist präsent und unvergänglich machten.
All die Räume waren so gestaltet, dass man sich wie auf einer Zeitreise fühlen konnte: Von der Geburt angefangen durch die dichterisch produktiven Jahre bis zum Tod konnten wir den Weg Heines nachvollziehen.
Es erschien für mich so, als wäre ich durch ein Theatererlebnis in die Welt des 19. Jahrhunderts geführt worden. An den mit Bildern geschmückten Wänden und die Zeitdokumente bewahrenden Vitrinen bin ich ich mit dem Gefühl vorbeigegangen, dass ich diese Zeit von jetzt ab besser verstehen kann.
Mónika Bánfi
Wir waren ständig unterwegs...
und selbstverständlich hochmotiviert...
UNSERE STUDIENREISE WURDE DURCH DEN DAAD UND DIE PPKE (KAP17-3) GEFÖRDERT